Von Hany Danial 

Xabi Alonso geriet nur kurz aus der Balance. Beim Jubel über den nächsten Siegtreffer in der Nachspielzeit erwies sich das Schuhwerk des Trainers von Bayer Leverkusen an diesem frostigen Leipziger Abend als nicht rutschfest genug. Doch Alonso fing sich halbwegs elegant und landete ebenso wie seine Mannschaft nicht auf dem Hosenboden.

Das 3:2 bei RB Leipzig war nicht nur die Fortsetzung der wundersamen Ungeschlagen-Serie, sondern in diversen Facetten wahrhaft meisterlich. Auch der zweimalige Rückstand brachte Leverkusen nicht aus der Ruhe. Gerade das 1:2, ein atemraubender Konter nach einer furchtbaren Ecke von Hofmann, wäre für viele Mannschaften ein mentaler Genickbruch gewesen. „Ich finde einfach, dass wir uns von Rückständen nicht beeindrucken lassen“, sagte Hofmann und nahm die Schuld am Tor auf sich. Bayer spielte einfach weiter, baute solch einen unglaublichen Druck auf, dass Piero Hincapiés Siegtor weit nach der 90. Minute als verdient bezeichnet werden muss.

Das eigene Selbstverständnis und die Detailversessenheit von Trainer Alonso führen zu einem Fußball, der sonst eigentlich nur bei Manchester City zu sehen ist. „Leverkusen spielt die Angriffe so lange durch, bis sie eine Chance auf eine Chance haben“, sagte Leipzigs Coach Marco Rose. „Am Ende versuchen sie immer wieder Überzahl in Ballnähe im Zentrum zu schaffen, um das Mittelfeld zu kontrollieren. Egal, was du machst, es ist wurst. Du brauchst den richtigen Moment.“