Von Sara Volker 

Am 27. Januar 1945 erreichten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager. Niemand konnte die Soldaten darauf vorbereiten, was sie hier fanden.Erst nach und nach erschloss sich ihnen die Dimension der NS-Verbrechen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt anlässlich des morgigen 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz:

„Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Kein Ort steht so sehr für den organisierten Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden und anderen Menschen, denen Nazi-Deutschland erst ihre Würde und ihre Rechte und dann ihr Leben genommen hat. Kein Ort steht so sehr für deutsche Schuld und Verantwortung. Diese Erinnerung müssen wir wachhalten, vor allem auch dann, wenn immer weniger Zeitzeugen noch selbst davon berichten können. Es kann nie einen Schlussstrich geben, den sich manche Geschichtsrevisionisten herbeisehnen. Wenn der NS-Terror verklärt und verharmlost wird, dann darf man das nie unwidersprochen stehenlassen. Und wenn Gedenkorte angegriffen und beschmutzt werden, dann müssen die Täter hart bestraft werden.

Aus dem deutschen Menschheitsverbrechen des Holocaust folgt unsere Verantwortung für den Schutz von Jüdinnen und Juden. Diese Verantwortung ist Teil unserer heutigen Identität. Deshalb haben wir bei der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts eine klare Regelung getroffen: Wer heute einen deutschen Pass bekommen will, muss sich zur besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft und zum Schutz jüdischen Lebens bekennen. Dieses Bekenntnis muss klar und glaubhaft sein, es wird im Einbürgerungstest geprüft.

Es ist ein Wunder und ein großes Glück, dass es heute wieder so vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland gibt. Es ist unsere heutige Verantwortung, dieses jüdische Leben zu schützen und zu stärken. Das gilt in diesen Zeiten, in denen wir abscheuliche antisemitische Hetze erleben müssen, umso mehr. Wir stehen fest an der Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland.“